Wenn man auf einer Geburtstagsfeier, einem Klassentreffen oder einem Firmenausflug versucht in Erfahrung zu bringen, wieviel das monatliche Einkommen des Gegenübers beträgt, kann das schnell betretene Stille beim Gegenüber hervorrufen. Aber warum ist das so?
Familiäre Prägungen
Ob wir über Geld sprechen oder nicht, haben wir oft in unserem Elternhaus und oft auch im Haus der Großeltern erlernt. Die Überzeugungen, die diese Personen zum Thema Geld hatten, haben wir zum Großteil übernommen und so wirken sie auch in der Gegenwart und beeinflussen uns täglich.
Gesellschaftliche Erwartungen
Wir haben auch gelernt, welche Erwartungen die Gesellschaft an uns hat. Um ein altes Klischee zu bedienen: “Frauen müssen schön sein, Männer dafür viel Geld verdienen.” Die Gesellschaft schreibt auch bestimmten Berufsgruppen mehr Gehalt also mehr Geld zu. Und verdient man dann „mehr“, schweigt man oft, weil das in vielen Firmen die unausgesprochene (Geld-)kultur ist.
Unbewusste Überzeugungen und finanzielle Entscheidungen:
Je nachdem welche Überzeugungen wir in uns tragen, beeinflussen diese auch positiv oder negativ unsere finanziellen Entscheidungen. Vielleicht übernehmen wir uns maßlos bei einer Fremdfinanzierung oder wir wagen es nicht in einen neuen vielversprechenden Job zu wechseln, weil uns die vermeintliche Sicherheit des aktuellen Jobs so viel wertvoller erscheint.
Geld als Symbol für Macht und Unabhängigkeit:
Für viele Menschen repräsentiert Geld nicht nur einen finanziellen Wert, sondern auch Macht und Unabhängigkeit. Macht wiederum wird oft negativ gesehen. Diese negative Bewertung nährt das Schweigen bei vielen umso mehr.
Dabei sind Macht und Geld neutral. Schlussendlich kommt es immer darauf an, wie sie von uns Menschen bewertet und genutzt werden.